Donnerstag, 25. Oktober 2007

Meine erste Teezeremonie


Ja, ich kriege jetzt Teezeremonieunterricht von einer total netten Frau, deren Mann in meiner Deutschklasse ist :)
Für mich war es ein sehr aufregende Stunde. Mir wurde gezeigt, wie man sich als einen "Gast" verhält, d.h. wie ich den Raum betrete, wie oft ich mich verbeugen muss und welche Sätze ich spreche. Ich hätte nie gedacht, dass jede kleinste und feinste Bewegung seinen Sinn und Grund hat. Und obwohl man sich konzentrieren musste, herrschte trotzdem eine Ruhe und Gelassenheit, dass man wirklich dabei entspannen konnte. Als "Gast" kniet man an einer Wandseite und lässt sich von dem Gastgeber bedienen. Vor dem Tee gibt es immer eine kleine Süßigkeit, wie japansichen Reiskuchen gefüllt mit roten Bohnen.
Danach wird von dem Gastgeber der Tee (Matcha) zubereitet. Dabei hört man dezente Töne, wie das Kochen von Wasser im Kessel, oder das Schlagen des Tees mit dem Teebesen. Der Höhepunkt der Zeremonie! Ist der dickflüssige Tee schäumig genug, so kann der Gast ihn zu seinem Platz bringen. Er dreht zweimal die Schale in seiner Hand und nimmt schlürfend drei kleine Schlucke.
Ich warte schon gespannt auf meine nächste Stunde, denn dann lerne ich die Zubereitung des Tees...

Dienstag, 23. Oktober 2007

Uni mit Karaoke


Gestern durften wir die Nanzan-University in Nagoya besuchen :) Unsere zwei japanischen Freunde, die wir im Hope kennengelernt haben und Germanistik studieren, haben uns zu ihrem Sprachkurs eingeladen. Der Campus ist einfach nur riesig und total modern! Viele deutsche Professoren und Lehrer unterrichten dort und so waren sie sehr erfreut über unseren Besuch. Hanna und Ich haben an einem Deutschsprachkurs teilgenommen. Insgesamt gibt es 3 Klassen mit nur jeweils 15-20 Stundenten. Es wurde nicht sehr viel geredet, obwohl es eine "Conversation-Class" war. Zum einen mag es daran liegen, dass man in japanischen Schulen und Universitäten während des Unterrichts nicht so offen diskutiert und man keine Dialoge zwischen Lehrer und Schüler kennt. Es spricht nur derjenige, der aufgerufen wird und meist gibt dieser nur eine kurze, klare Antwort. Zum anderen lag es aber auch daran, dass der Unterricht an sich viel zu schwer gestaltet war und somit die japanischen Studenten etwas überfordert waren, die deutsche Lehrerin aber unterfordert war ;)
Wir haben sehr viele nette, offene und lustige Stundenten kennengelernt mit denen wir dann auch zusammen essen waren und zum krönenden Abschluss noch Karaoke singen gegangen sind. HERRLICH! Es war ein sehr langer und schöner Tag, den wir unbedingt wiederholen müssen. Vielleicht werden wir auch mit den Germanistikstudenten ein sogenannten "Tandem-Unterricht" anfangen. Eine halbe Stunde kriegen wir von ihnen Japanischunterricht und danach wird mit uns Deutsch gepaukt,
mal schauen...^^

Sonntag, 21. Oktober 2007

Namazumatsuri


Heute war ich in Hashima auf dem Namazumatsuri, ein Stadtfest, der dem Namazu=Wels (ein Süsswasserfisch mit flachen Kopf&Maul mit 2 langen Bartfäden) geweiht ist. Niemand konnte mir aber sagen, warum es gerade der Wels ist. Neben zahlreichen Essbuden, Verkaufsständen, Flohmarkt und Kinderatraktionen fand ein Zugwagen-Contest statt. Wer den besten Wels-Wagen in der Stadt präsentiert, bekommt von der Jury einen Preis. Unterschiedliche Teilnehmergruppen, wie: Baseballteams, Kindergärten, Seniorenkreise konnten mitmachen. So ein Stadtfest müsste es mal in Deutschland geben und nicht diese ollen Karnevalszüge (`0´)

Dienstag, 16. Oktober 2007

Der Tag am Meer...


Schon lange hatten wir geplant ans Meer zu fahren, aber entweder spielte das Wetter nie mit, oder es kam was anderes dazwischen. Gestern aber strahlte die Sonne und es war der perfekte Tag nach Utsumi zu fahren :)
Wir fuhren mindestens eine Stunde mit dem Zug und erreichten eine menschenleere Stadt. Hier sollte es einen schönen Strand geben? Eine Viertelstunde durchquerten wir kleine verlassene Gässschen, dann endlich sah man es: das Meer!
Eine Bucht ertreckte sich längs vor uns und der weiße feine Strand glänzte in der Sonne. Es war einfach nur traumhaft! So schön hatte ich mir den Strand nicht vorgestellt... An der Promenade befanden sich kleine Büdchen, die leider nur in der Saisonzeit geöffnet haben und eine Allee von riesigen Palmen! Ein bisschen wie auf Hawai^^
Wir 5 genossen die angenehme Temperatur und auch das Wasser war herrlich warm. Leider kann man um diese Jahreszeit nur mit den Füßen rein, oder man stellt sich auf nette Begegnungen mit Feuerquallen und sonstigen Tierchen ein.
Nach dem sehr farbenreichen Sonnenuntergang sind wir noch in eine Art Onsen gegangen. Das besondere an diesem Onsen ist, dass es auch einen gemeinsamen Schwimm- und Wirlpoolbereich für Männer und Frauen gibt! (natürlich mit Badeanzug ;))
Total entspannt und zufrieden fuhren wir nach Hause und ich bin mir sicher, dass wir noch öfters solche Tage am Meer erleben werden...

eure Ich-will-wieder-ans-Meer-Julia

Samstag, 13. Oktober 2007

English Kids Club


Heute hatte ich meine erste Kinder- und Englischklassen in Taketoyo. Zu der ersten Klasse kamen diese 5 niedliche Kinder :)
Am Ende habe ich mit ihnen das berühmte Verknotungsspiel Twister gespielt.
Bei diesem Spiel kann man nicht nur Farben und Körpergleichgewicht lernen, sondern auch die Kinder begeistern!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Beautiful One



Wonderful so wonderful is your unfailing love
Your cross has spoken mercy over me
No eye has seen, no ear has heard, no heart can fully know
How glorious, how beautiful you are


Beautiful one I love
Beautiful one I adore
Beautiful one my soul must sing

Powerful so powerful your glory fills the skies
Your mighty works displayed for all to see
The beauty of your majesty awakes my heart to sing
How marvelous, how wonderful you are

You opened my eyes to your wonders anew
You captured my heart with this love
Cause nothing on earth is as beautiful as you

Tim Hughes

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Erster Unterrichtstag


Mittwoch, 6.30Uhr, Wecker klingelt. Mein erster Unterrichtstag in Taketoyo! Die Gemeinde in Taketoyo erreicht man mit dem Zug ungefähr in 90 min. Ich hatte mich auf 4 Deutschklassen vorbereitet, doch als ich um 9.30 meine erste Klasse haben sollte, kamen die zwei Frauen, die sich angemeldet hatten, nicht.. so hatte ich noch ein wenig Zeit für mich und bin meine Andacht durchgegangen, die den Titel trägt "Wie werde ich wirklich satt?!" Eine Anlehnung an Joh. 6,35. Dafür hatte ich viele jap. Essspezialitäten aus Zeitungen ausgeschnitten, um zu zeigen, dass, so gut auch das Essen aussehen und schmecken mag, man doch in 4-5 Stunden wieder Hunger kriegt. In der Bibel aber steht: Jesus Christus, ist das Brot des Lebens und wer zu ihm kommt, wird nicht mehr hungern und wer an ihn glaubt, wird niemehr dürsten. Mit dieser Zusage Gottes wollt ich die ab jetzt folgenden Andachten beginnen und hoffe, dass meine Schüler dies Stück für Stück für sich selber erfahren und erleben dürfen. Denn wer das Essen nicht probiert, weiss nicht, wie es schmeckt! :)
Kurz über die 2 Deutschklassen, die ich hatte:
-die große Klasse (s. Foto) kann schon sehr gut deutsch und alle interessieren sich sehr für Musik, Kunst und Literatur
(juchuu, das wird mein eigener Deutsch-LK :)
- die letzte Klasse an diesem Tag besteht aus 2 Herren, die kaum deutsch sprechen können und es deshalb ein wenig
anstrengend ist, mit ihnen einen Dialog aufzubauen.
Résumé:
ein sehr langer, anstrengender Tag, aber die Andacht wurde sehr gut aufgenommen und es ergaben sich danach interessante Gespräche (zum größten Teil dann auf japanisch ;)) deswegen, war mein Kopf am Ende auch Matsche!
Ich fänd es toll, wenn ihr dafür beten würdet, dass trotz der Sprachhindernisse eine Gemeinschaft entsteht und Gott mir die Kraft, Geduld und Ruhe dazu schenkt,
danke ihr Lieben!
Liebste Grüße, eure Julia