Donnerstag, 24. Januar 2008

Christliche Wurzeln in Japan?

Wusstet Ihr, dass in vielen japanischen Schriftzeichen (Kanji) biblische Elemente enthalten sind? In einem Land, wo Shintoismus und Buddhismus als Religion herrschen und weniger als 1% der Bevölkerung Christen sind?
Das japanische Schriftzeichen für Gerechtigkeit (義) besteht aus dem Zeichen für Lamm und unter dem Lamm steht das Zeichen für Mensch. Sofort fällt einem die Parallele zu der Bibel auf. Der Mensch erlangt nur durch das Lamm, Jesus Christus, die Gerechtigkeit vor Gott.
Das nächste Schriftzeichen für großes Schiff (船) bringt uns zu Noah und seiner Arche. Das Wort enthält die Zeichen für ein Schiff und 8 Münder. Die Münder stehen hier für Menschen und genau 8 Menschen befanden sich auch auf der Arche.
Das letzte Beispiel finde ich immer noch am faszinierendsten. 禁 dieses Kanji heißt Verbot.
Es ist unglaublich, aber dieses Wort wird aus 2 Bäumen und dem Verb zeigen zusammengesetzt. In welcher biblischen Geschichte kommt ein Verbot mit 2 Bäumen vor?
Genau, bei dem Sündenfall! Auch dort gibt es zum einen den Baum der Erkenntnis und zum andern den Baum des Lebens. Gott hat Adam und Eva diese beiden Bäume gezeigt und ihnen gesagt, von welchem Baum sie essen dürfen und von welchem nicht.
Ist das nicht wunderbar, dass man in so vielen japanischen Schriftzeichen die Größe Gottes erkennen kann. So versteckt und doch so klar und deutlich. Aber so viele Japaner wissen von dieser guten Nachricht noch nichts, obwohl es ihre eigene Sprache ist!
Passend zum Thema möchte ich euch auch von meinem Teezeremonie-unterricht berichten (Foto mit meiner Lehrerin). Bei der Teezeremonie kommt es auf die kleinste Bewegung und Gestik an. Es gibt einen Gastgeber, der die Reiskuchen und den Tee zubereitet, und es gibt Gäste, die an der Zeremonie teilnehmen. Hauptsächlich geht es um die Gemeinschaft, das Zusammenkommen, aber auch um das zur Ruhekommen und die Entspannung. Ich kann bei der Teezeremonie völlig abschalten. Am gleichen Tag habe ich immer 4 Sprachklassen und kann deshalb diese eine Stunde besonders genießen.
Als mir dann vor einigen Wochen eine gläubige Japanerin erzählte, dass die Teezeremonie ursprünglich christliche Formen enthält, war ich einfach nur überwältigt. Aber so langsam fielen auch mir die Gemeinsamkeiten auf. Man vermutet, dass ein japanischer Zen-Priester das christliche Abendmahl in die Teezeremonie umgewandelt hat oder einiges davon übernommen hat. Die oben genannten Eigenschaften könnten dazu passen.
Aber auch diese biblischen Wurzeln wurden von dem Zen-Buddhismus verwischt und machten sie zu ihren eigenen, sodass der christliche Ursprung nur schwer erkennbar ist.
Bitte betet mit, dass Gottes Wort und Herrlichkeit in Japan neue und starke Wurzeln schlagen kann!

Dienstag, 22. Januar 2008

Die Heimkehr der/s verlorenen Tochter/Sohnes


Der Sohn aber sprach zu ihm: "Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen"...
Dieses Gemälde aus Rembrandts letzten Lebensjahren (um 1668/69) zeigt die Heimkehr des verlorenen Sohnes und die vollkommene Vergebung des Vaters. Mit beiden Händen drückt der alte Mann seinen zurückgekehrten Sohn an sich. Vater und Sohn verschmelzen zu einer Einheit, und ihre Welt ist den anderen Anwesenden verschlossen, die schweigend aus einiger Entfernung zusehen.
Am Sonntag habe ich in der Gemeinde in Ogaki zu diesem Thema eine kleine Andacht gemacht. Natürlich kannten alle Rembrandts berühmtes Bild, aber die Interpretation des Einswerdens mit dem Vater und Sohn war ihnen neu.
Eigentlich könnte sich jeder in die Rolle des verlorenen Sohnes hineinversetzen. Man müsste sich nur vorstellen, dass man selber vor dem Vater kniet und sich fest an diesen schmiegt.
Für mich bedeutet das Gleichnis vom verlorenen Sohn sehr viel. Wie oft bin ich schon von Gott weggelaufen, weil ich dachte, ich schaffe alles selber und besser. Irgendwann merkt man dann aber, dass man an seine Grenzen stößt und im Inneren immer leerer wird. Plötzlich sehnt man sich nach Liebe, Schutz und Geborgenheit. Und kein Anderer kann es mir geben, außer mein Vater im Himmel. Immer wieder kann ich zurück zu meinem liebenden Vater, der mit offenen Armen auf mich wartet. Zu meinem liebenden Vater, der mir immer wieder vergibt und sich mit mir freut, wenn ich heimkehre!
"Denn dieser mein Sohn/ meine Tochter war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden."
Das gilt auch für DICH.

Freitag, 11. Januar 2008

Teil 4: Kyoto und Abschied



So langsam neigt sich die Reise durch Japan dem Ende zu, aber vorher gab es noch einige Höhepunkte!
Am 09.01 hatte ich meinen ersten Unterrichtstag in Taketoyo. Natürlich sind Mama und Leo mitgekommen, um einfach mal meine Sprachklassen mitzuerleben.
Zum Mittagessen wurden wir dann spontan von Declans Englischklasse eingeladen und es gab ein köstliches Essen. Die Atmosphäre war sehr offen, locker und alle waren einfach nur sehr nett und lustig :)
Es war ein sehr schöner erster Arbeitstag und ich denke ein super Erlebnis für meine beiden Gäste! Sie waren richtig begeistert und sie haben nun ein richtiges Bild, wie meine Aufgabe hier in Japan aussieht.
Am nächsten Tag sind wir zum Abschluss nach Kyoto gefahren und haben uns die silberne Pagode (Foto), Gion und den riesen Bahnhof angeschaut. Es ist wirklich sehenswert! Zwar habe ich in Gion keine echten Geishas gesehen, aber die kleinen, alten Gassen sind sagenhaft.
Auf dem Rückweg nach Nagoya hieß es dann Abschied von Mama und Leo. Es war einfach eine unbeschreiblich tolle Zeit! Ich bin Gott sehr dankbar für die schönen Tage mit meiner Familie, die beruhigt nach Hause fliegen kann, weil sie miterlebt haben, wie gut ER für mich sorgt und mich beschenkt.

Donnerstag, 10. Januar 2008

Teil 3: Hiroshima











Am selben Tag, an dem Rahel zurückgeflogen ist, sind dann Mama und Leo nach Nagoya gekommen!
Da ich am 09.01 wieder Sprachunterricht gebe, wollten wir die restlichen Tage noch hier in meiner Umgebung verbringen. Die Reise geht weiter und so haben wir einen Tagesausflug nach Hiroshima gemacht und sind auf die nahgelegene Insel Miyajima gefahren. Besonders berühmt ist in Miyajima das Torii (das große rote Tor) aus dem Jahre 1875, das größte Tor dieser Art. Es steht mitten im Meer und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Japans!
In Hiroshima waren wir im Friedensmuseum, was sehr gut strukturiert und aufgebaut ist. Es zeigt sehr viele, bewegende Fotos, Geschichten und Materialien. Das Foto zeigt die sogenannte Atombombenkuppel – die Ruine des ehemaligen Gebäudes der Industrie- und Handelskammer. Sie ist als Mahnmal im Zustand unmittelbar nach dem Atombombenabwurf konserviert worden. Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl in einer Stadt zu sein und auf einem Boden zu gehen, wo vor mehr als nur 60 Jahren alles zerstört war, wo nur Asche und viele Opfer zu sehen waren. Und doch gibt es einige Überlebende, die alles verloren haben, schlimme Folgen mit sich tragen und ihre Heimat neu aufbauen mussten. Alle diese sind Zeugen einer grausamen Tat geworden aber auch gleichzeitig für ihre Mitmenschen ein Mahnmal dafür, dass so etwas nicht mehr passieren darf!

Teil 2: Tokyo


... TOKYO!!!
Von Karuizawa braucht man mit dem Shinkansen nur 1 Stunde! Am Ueno-Bahnhof gab es ein fröhliches Wiedersehen mit Mama und Leo, die schon seit dem 29.Dezember in Tokyo waren. Wie sehr hatte ich mich auf diesen Tag gefreut! Es war so unbegreiflich und irgendwie unreal, als Mama und Leo vor mir standen. Man hatte das Gefühl, als hätte man sich erst seit einer Woche nicht mehr gesehen. Vermutlich hängt das mit unseren regelmäßigen Unterhaltungen über Skype zusammen ;) Dadurch, dass wir uns gegenseitig per Webcam sehen und hören können, war es, als ob die Beiden bis jetzt immer dabei gewesen wären.

Völlig glücklich, aber doch übermüdet von Karuizawa sind wir noch durch die Stadt Ueno gelaufen und haben Rahel die wohl überfüllteste und größte Einkaufsstrasse Ameyoko in ganz Tokyo gezeigt.
Rahel und ich haben dann in dem schon gebuchten Youth Hostel übernachtet, Mama und Leo hatten sich für die 2 Wochen in Shinjuku ein Apartment gemietet.
Am nächsten Tag klingelte früh der Wecker, denn heute wollten wir meine Großeltern und meine Onkel besuchen.
Den ganzen Nachmittag und Abend verbrachten wir bei ihnen und ich habe die Gemeinschaft genossen! Es hat mich so sehr gefreut, dass es meinen Großeltern noch so gut geht.
Ich werde sie auf jeden Fall im Laufe des Jahres noch öfters und länger besuchen...
Am 05.01 fuhren Rahel und Ich wieder zurück nach Nagoya, denn für Rahel ging am nächsten Tag der Rückflug nach Deutschland. Da wir in so kurzer Zeit in vielen verschiedenen Orten waren, konnte Rahel viele schöne Erlebnisse und Eindrücke mit nach Hause nehmen.

Eine Reise durch Japan- Teil 1: Karuizawa



Meine lieben Blog-Leser!
Endlich finde ich die Zeit euch von meinen vielen neuen Erlebnissen zu berichten:
Am 31.12. sind Rahel und ich in den Zug gestiegen und kamen nach ca. 4 Stunden in Karuizawa an. Karuizawa ist ein schöner Touristenort im Osten der Präfektur Nagano. Bekannt und beliebt ist Karuizawa für sein europäisches Klima, d.h. im Sommer ist es dort oben recht angenehm kühl! Sogar Beatles-Member John Lennon hat wohl dort oft seinen Urlaub verbracht.
Als wir dort ankamen, schneite es und die ganze Stadt war schneebedeckt. Wir haben die Tage bei meiner Freundin Martina (Foto rechts unten), die auch Halbjapanerin ist, übernachtet und gemeinsam Neujahr gefeiert.
Das Foto zeigt einen Großteil von Martinas Familie. Passend zum Neujahr haben wir das neugeborene Kind von Martinas Cousine besucht. Es ist so faszinierend mal einen Säugling im Arm zu halten :) So klein und so leicht!
Die Tage in Karuizawa waren sehr schön und erholend. Am 03.01 ging's dann weiter nach...